Montag, 29. Dezember 2014

San Augustin- Tatacoa-Wüste- Salento Kaffeernte)- Valle del Cocora (Wachspalmen)- Bogota- Zipaquira (Salzkathedrale)- Villa de Leyva- Bachiara- Santa Marta- Barranquilla- Cartagena

Eigentlich wollten wir nicht nach Kolumbien. Viel zu gefährlich dort. Aber nachdem wir viele Reisende trafen, die sehr von diesem Land schwärmten, haben wir umgeplant. Sehr zum Glück, wie wir herausfanden. Kolumbien ist wunderschön, die Menschen sind herzlich, alles ist sauber, gute Straßen, die Häuser fröhlich und liebevoll bunt angemalt. Wären da nicht ab und zu Militärposten an den Hauptverkehrsstraßen und den großen Brücken käme man nicht auf die Idee sich hier unwohl zu fühlen. Aber die Soldaten lächeln freundlich, geben die Hand, wünschen eine gute Weiterreise oder halten den Daumen hoch um zu signalisieren: alles gut, todo bien. Also können wir dieses tolle Land entdecken und haben nur in den Großstädten ein weniger gutes Gefühl, wie in allen Großstädten, die wir bisher kennen lernen durften.
Als erstes fuhren wir nach San Augustin und übernachteten in einer Therme, die wir ganz für uns alleine hatten. Wir badeten bis uns Schwimmhäute zwischen den Fingern wuchsen...







Dann ging es durch eine üble Piste durch wunderschöne Dschungellandschaft nach San Augustin weiter. Plötzlich, mitten auf der einsamen Piste, hielt uns ein bewaffneter Mann an und redete mit uns. Wir verstanden aber nicht und er ließ uns weiter fahren. Komisch war uns in diesem Moment schon zu Mute. Ronald ist davon überzeugt, dass das ein FARC-Anhänger war...
In San Augustin trafen wir unsere Franzosen wieder. Wir besuchten die Statuen und eine kleine kolumbianische Farmerfamilie, die uns ihre Kaffeplantage und die Zubereitung desselben zeigte. Das war sehr interessant und am Ende konnten wir unseren selbst gerösteten Kaffee trinken und kauften gleich noch zwei Kilo.














Dann kamen wir richtig ins schwitzen in der Tatacoa-Wüste. Hier wird es bis zu 45 Grad heiß. Wir gucken uns nachts in der Sternwarte ferne Sterne und Planeten an und machen am nächsten Morgen schnell, dass wir weg kommen bevor wir verglühen.








Unser nächster Stopp war im Kaffeegebiet in Salento. Hier besuchten wir noch einmal eine größere Kaffeefarm und pflückten selbst Kaffeebohnen.
Salento ist, wie viele Dörfer in Kolumbien, unglaublich schön und sehr charmant. Besonders die Caballeros sehen in ihren Ponchos toll aus.














Im Valle del Cocora bestaunten wir riesige Wachspalmen.






Dann besuchten wir Bogota. Hier waren wir eigentlich nur in der Mercedeswerkstatt und in Einkaufszentren unterwegs. Besonders schön ist diese Stadt nicht. Ein tolles Erlebnis war es jedoch, spontan von einer kolumbianischen Familie eingeladen worden zu sein bei ihnen zu übernachten. Am Anfang der Reise hätten wir wohl aus Scheu vor Sprachschwierigkeiten abgelehnt aber nun saßen wir einen Abend lang zusammen, wurden bekocht und unterhielten uns. Vielen Dank für die Gastfreundschaft liebe Marysol und lieber Andres!



Als nächstes besuchten wir in Zipaquira eine riesige unterirdische Salzkathedrale, die in einem ehemaligen Salzbergwerk errichtet wurde. Wir waren wirklich beeindruckt von der Schönheit und Größe sowie den tollen Lichteffekten. Und auch Zipaquira ist sehr hübsch und wir erleben den stärksten Wolkenbruch aller Zeiten bei dem ganze Straßenzüge zu reißenden Flüssen wurden und viele Geschäfte leergepumt werden müssen. Aber die Menschen nehmen es gelassen- Regenzeit eben. Überhaupt sind die Leute total relaxt. Besonders im chaotischen Straßenverkehr sind sie extrem relaxt. Da wird gehupt um zu sagen:“Pass auf ich bin neben dir!“ aber niemand nimmt das krumm. Niemand schreit oder zeigt dem anderen nen dicken Finger. Nur die Touris... ;-)







Dann waren wir in Villa de Leyva. Ein sehr gemütliches, nettes Dörfchen zum Wohlfühlen, gemütlich Kaffee trinken und viel im Pool baden und Sonne genießen.














Auch Bachiara ist sehr schön und zum ersten Mal kommen wir, auf dem Dorfplatz übernachtend, in Weihnachtsstimmung als abends der Gottesdienst zum ersten Advent abgehalten wird, eine Weihnachtspossesion vorbei zieht und alles so schön geschmückt ist. Sogar einen Weihnachtskaktus gibt es hier.






Wir amüsierten uns auf dem Weg nach Santa Marta über den Straßenverker Kolumbiens:





Dann ging es gleich weiter nach Barranquilla, wo wir fast zwei Wochen in Hotels verbrachten und das Auto repariert und neu gespritzt wurde.. ist hier eben günstiger als in Deutschland.
Auch der Nikolaus kam zu uns, nachdem die Flipflops schön abgespült wurden.
Und während Ronald in der glühend heißen Werkstatt arbeitete, ging Kathrin mit den Kindern im Hotelpool baden, in den Zoo, ins Kinderspieleland ins Shoppingcenter oder auch in den Zirkus. Barranquilla als Großstadt war wieder nicht sonderlich schön aber es gibt immerhin jede Menge Angebote zum Zeitvertreib. Zu allem Überfluss bekam Ronald Chikungunia, was er aber gut überstand.

 nette Spielplatztierchen

 Flipflops abspülen für den Nikolaus

 ein Wasser trinkender Elefant


 endlich kann Elli schwimmen



kleine Dame ganz groß

Am 15. Januar erreichen wir Cartagena und damit unser Ziel hier in Südamerika. Cartagena ist sehr schön am Meer gelegen. Wir dürfen bei einer kolumbianischen Familie auf dem Grundstück campen und haben schon ein merkwürdiges Gefühl. Die Familie ist nett aber wir stehen doch etwas abseits der üblichen Touristenviertel in einer ärmlichen Umgebung, was uns andere Einblicke gibt aber auch etwas skeptisch sein lässt. Dafür ist es hier direkt am Strand wunderschön und die Kinder baden fast den ganzen Tag im warmen Wasser während wir im Schatten des Sonnenzeltes abgammeln.




 Hammer der Hai!

Am 22. zogen wir in ein Appartement in die Stadt, das sehr laut an der Straße aber dafür auch strandnah gelegen war. Einen Pool gab es auch und so konnten wir uns auch hier wohl fühlen. Am Tag darauf gab Ronald das Womo im Hafen ab und damit auch unser Zigeunerleben. Aber zum Glück müssen wir ja noch nicht wieder nach Hause. Das wäre ein wirklicher Schmerz, da sind wir uns einig. Nur Ellen müssen wir versprechen, dass wir nie wieder eine so lange Reise mit ihr unternehmen. Sie vermisst ihre Freundinnen und das besonders jetzt, wo Anna in Richtung Panama weg ist.



Wir backen Weihnachtsplätzchen, gehen zum Weihnachtsdinner und bekommen die Weihnachtsgeschenke nicht unter dem Tannenbaum sondern unter einer Girlande liegend. Auch das Castillo San Felipe sehen wir uns noch an. Ja, Cartagena ist eine sehr schöne Stadt.















Am 26.12. müssen wir endgültig Abschied nehmen von Südamerika. Zum Glück kriegen wir die Drogenkontrolle noch am Morgen durch, sodass Ronald mit uns nach Los Angeles fliegen kann.

Es war eine aufregende, tolle, intensive aber auch anstrengende Reise im Wohnmobil. Wir sind sehr dankbar, dass wir diese haben und genießen durften. Ronald: „ Ich bin so froh, diese Reise gemacht zu haben trotz aller Dinge, die wir aufgaben. Ich habe einen riesigen Klumpen Glück in mir.“
Wir stellen fest, dass wir uns angesteckt haben:

Wer die Abenteuerlichkeit des Reisens ins Blut bekommt, wird dieses Abenteuerlichkeit nicht wieder los. Die Leidenschaft des Reisens ist das weiseste Laster, welches die Erde kennt. 
Bruno H. Bürgel

Na dann, auf geht´s weiter!