La Paz- Skigebiet Chacaltaya (5300m)- Rurrenabaque- Madidi NP (200m) - La Paz (3???m)
22.7.14 Aufbruch nach La Paz, eine tolle Stadt in einem Talkessel gelegen. Sehr schön und sauber. Wir schlafen im Hotel Oberland auf dem Campingplatz mit Pool. Prima! Hier werden wir eine Weile vom Reisen ausruhen…
22.7.14 Aufbruch nach La Paz, eine tolle Stadt in einem Talkessel gelegen. Sehr schön und sauber. Wir schlafen im Hotel Oberland auf dem Campingplatz mit Pool. Prima! Hier werden wir eine Weile vom Reisen ausruhen…
La Paz gefällt uns. Wir fahren mit der
von Schweizern gebauten Seilbahn hoch über den Dächern der Stadt.
Der Ausblick ist super. Die Stadt liegt in einem erkalteten
Vulkankrater und quillt allmählich über die Kraterränder hinaus.
Mit der Seilbahn fliegen wir auch über den unglaublich großen
Friedhof. Hier gibt es ganze Straßenzüge voller Totenhäuser in
denen die Toten in mehreren Stockwerken übereinander liegen.
Oben
angekommen schlendern wir über den riesigen Markt in El Alto, wo man
wirklich alles kaufen kann.
Wir leben auf 3300 Metern Höhe und das
merken wir deutlich beim Treppensteigen an der Luftnot. Da fühlen
wir uns wie Kettenraucher oder 20 Jahre älter.
La Paz hat natürlich auch wieder
Sushiläden und Thairestaurants, die wir gerne besuchen. Auch
Straßenparaden mit teils volltrunkenen Tänzern dürfen wir zusehen.
Am 28.7. feiern wir Lennis Geburtstag.
Er bekommt viele Dinosaurier, was ihn sehr erfreut. Vormittags sind
wir dann im Zoo weil Lennard so auf Tiere steht und am Nachmittag
gibt es eine kleine Feier mit Geburtstagstorte und Topfschlagen.
Und am 6.8. ist Ellis sechster
Geburtstag. Wie die Zeit vergeht! Pünktlich kam am Tag zuvor eine
französische Familie mit zwei Kindern an, die gleich zur Party
eingeladen wurden. Und so ging es zuerst zum Kindermuseum, das leider
geschlossen war. Aber glücklicherweise befindet sich gleich
gegenüber ein großer Park für Kinder. Dort sahen wir auch einer
Zauberershow zu. Später ging es zu Burgerking und am Nachmittag gab
es eine tolle Geburtstagstorte und eine Schatzsuche.
12.8. Wir machten einen kleinen
Abstecher nach Chacaltaya, einem Skigebiet auf 5300 Metern Höhe. Die
Fahrt war abenteuerlich. Zum einen mussten wir zuerst durch El Alto
kommen, das absolut verstopft war, und zum anderen ging es über
schmale Serpentinen hoch hinaus. Oben angekommen hatten wir eine
tolle Aussicht und wieder einmal ordentlich Luftnot.
13.8. Abflug nach Rurrenabaque. Wir
flogen mit einer Mini- Propellermaschine. Das war schon etwas
schaukelig und eng darin. Dafür konnte man dem Kapitän beim Fliegen
zusehen. In Rurenabaque angekommen merken wir sofort, was wir
vermisst haben: dieses tolle, satte Grün. Es war sehr schwül und
wir mussten uns mit Moskitoschutz und Sonnencreme einschmieren, was
schon etwas lästig war. Dafür erlebten wir hier einzigartige
Momente, die uns immer in Erinnerung bleiben werden.
Die ersten zwei Nächte verbrachten wir
im Hotel Maya. Wir genossen die schwüle Hitze und erfrischten uns im
Pool. Leider nicht alle freiwillig. Als Ellen nämlich beim Spielen
am Poolrand plötzlich ins tiefe Wasser fällt und am Ertrinken ist,
springen Lionell, Ronald und Kathrin samt Klamotten hinein. Toll,
Kind gerettet, Handy im Arsch- ne Wasser! Naja, aber so besser als
andersrum.
Dann ging es früh am Morgen los. Wir
fuhren mit einem Boot auf dem River Beni in den Madidi- Nationalpark
zu unserer Dschungellodge. Auf dem Weg dorthin hielten wir noch in
einem Dorf, wo wir Zuckerrohr ernteten und auspressten und
Kakaopflanzen probierten.
Dann sind wir im Urwald angekommen:
Riesige Palmen und andere unbekannte Bäume, bunte Schmetterlinge,
tolles Vogelkonzert, Buschhütten... traumhaft. Nach dem Mittagessen
machten wir einen kleinen Ausflug zu einem Wasserfall in der Nähe,
in dem die abgehärteten eine Abkühlung nahmen. David, unser Guide
von Mashaquipe, wollte zuerst einmal sehen, wie schnell wir so mit
den Kids unterwegs sind um die nächsten Tage planen zu können.
David ist, wie alle Guides von Mashaquipe, selbst im Dschungel
aufgewachsen und kennt sich super mit den Tieren und Pflanzen aus.
Auf jede Frage weiß er eine Antwort und kennt viele Heilplflanzen.
Nach dem Abendessen unternehmen wir
Erwachsenen noch eine Nachtwanderung. Wir finden etliche dicke,
dünne, große und kleine Spinnen mit und ohne Haaren und Käfer,
einen schlafenden bunten Vogel... Am eindrucksvollsten aber war das
riesige Spinnennetz mit einer fetten großen sehr giftigen und
aggressiven Spinne. Als wir sie staunend betrachten, zuckt diese
plötzlich zusammen und unser Guide möchte, dass wir schnell
weitergehen mit den Worten „ Now she is in a position to jump“-
da haben wir aber gemacht, dass wir wegkamen.
Und auch sehr witzig war, dass
plötzlich Nelly schreiend von hinten angerannt kommt, zusammen mit
Lionell. Die beiden sind etwas aufgelöst weil plötzlich neben ihnen
etwas sehr großen am Baumstamm herunterrutschte. David hatte eine
Vermutung, was das war aber sein Suchen in der Dunkelheit brachte
keine Gewissheit. Während er suchte, standen wir vier übrigens vor
Angst Händchen haltend im Dunkeln... auch eine schöne Erfahrung.
Am zweiten Tag unternahmen wir eine
vierstündige Dschungelwanderung. Wir sahen, wie Annanas wild wächst,
wie Würgebäume andere Bäume umschlingen um sie danach
aufzufressen. Wir assen Blätter, die unsere Zunge betäubten
(natürliches Anästhetikum) und Termiten, die nach Zitrome
schmeckten. Wir testeten andere Termiten, die auf der Haut zerrieben
ein natürliches Insektenschutzmittel und grüne Blätter,
die nach langem reiben viel roten Farbstoff zum Färben abgeben. Es
gibt den lecheleche-Baum. Aus diesem MilchMilch-Baum tropft ein
weißer Saft wenn man ihn anpiekst, den man trinken kann. Wir
probieren natürlich. Als Elli von einer Wespe in das Bein gestochen
wird, rennt David in den Wald und kommt mit einer Pflanze zurück, er
zerreibt deren Stängel und massiert den Pflanzensaft auf die
Stichstelle. Der Schmerz lässt nach. Wir machen ein Picknick im Wald
uns sehen wenige Tiere, da diese sich im dichten Grün gut verstecken
können. Viele Spuren sehen wir aber, auch eine riesige Tapirspur.
Einige Vögel und Insekten bekommen wir aber doch zu Gesicht,
beispielsweise die Bulletant, eine riesige schwarze Ameise deren Biss
der schmerzhafteste in diesem Dschungel ist und etwa 9 Stunden
andauert.
Am Nachmittag erreichten wir dann das Dschungelcamp. Dann wanderten wir zu einer Stelle, von der aus wir große blau-rote Papageien im Sonnenuntergang beobachteten. Im Camp übernachteten wir eine Nacht im Moskitonetz mitten im Dschungel. Es wurde auf einer Feuerstelle gekocht und abends saßen wir bei Kerzenschein zusammen. Als es dunkel ist darf Elli auch an eine kleinen Nachtwanderung teilnehmen. Wir finden zwei sehr große Taranteln an toten Baumstämmen. Sie sitzen ganz still im Licht unserer Taschenlampen und wirken doch recht bedrohlich wegen ihrer Größe (ca.15 cm). In der Nacht ist es im Dschungel viel lauter und lebhafter. Deshalb macht Kathrin kaum ein Auge zu und als Ellen dann noch mitten in der Nacht Pipi muss...ohje. Augen zu und durch! Genau wie auf dem Dschungelklo. Das war ein Plumpsklo unter einer Zeltplane...uiuiui, wirklich lecker!
Am Nachmittag erreichten wir dann das Dschungelcamp. Dann wanderten wir zu einer Stelle, von der aus wir große blau-rote Papageien im Sonnenuntergang beobachteten. Im Camp übernachteten wir eine Nacht im Moskitonetz mitten im Dschungel. Es wurde auf einer Feuerstelle gekocht und abends saßen wir bei Kerzenschein zusammen. Als es dunkel ist darf Elli auch an eine kleinen Nachtwanderung teilnehmen. Wir finden zwei sehr große Taranteln an toten Baumstämmen. Sie sitzen ganz still im Licht unserer Taschenlampen und wirken doch recht bedrohlich wegen ihrer Größe (ca.15 cm). In der Nacht ist es im Dschungel viel lauter und lebhafter. Deshalb macht Kathrin kaum ein Auge zu und als Ellen dann noch mitten in der Nacht Pipi muss...ohje. Augen zu und durch! Genau wie auf dem Dschungelklo. Das war ein Plumpsklo unter einer Zeltplane...uiuiui, wirklich lecker!
Am nächsten Morgen gab es ein lecker
Frühstück und danach gingen wir zum Fluss und bauten ein großes
Holzfloss auf dem wir dann zurück zur Lodge schipperten. Lennard
wurde einmal fast vom Floss gespült und schluckte etwas Wasser aber
meist war die Fahrt ganz ruhig und an einer Stelle ging Elli dann
sogar mit David ins Wasser zum Baden.
In der Lodge sahen wir eine Affenbande
hoch über uns in den Baumwipfeln turnen. Aus verschiedenen Samen
machten wir uns Schmuckstücke. Dabei fand Kathrin in einem Samen
nach dem Aufsägen eine fette weiße Larve, die nur unser Guide zu
essen sich getraute. Hmmm! Sie soll lecker sein.
Am Tag darauf fuhren wir mit dem Boot
zurück nach Rurrenabaque und stiegen in ein Auto um, das uns in 2 ½
Fahrstunden in die Pampa brachte in die Nähe von Santa Cruz. Dort
stiegen wir dann wieder in ein Boot um und bekamen einige Kaimane und
Alligatoren, Schildkröten und Vögel zu Gesicht. Es ist sehr
aufregend wenn die Alligatoren sich zum ersten Mal ins Wasser lassen
in die Richtung, in der dein Boot ist. Aber meistens lagen sie faul
in der Sonne herum. Auch ein paar Kapiwaris konnten wir beim
Salzlecken beobachten.
Unsere Lodge in der Pampa war
komfortabler als die im Dschungel und wir hatten sogar ein eigenes
Bad. Doch als Ronald sagte, wir hätten eine Riesenspinne im Klo, die
im Wasser abtauchte als er kam, war es sehr unkomfortabel. Später
stellte sich Gott sei Dank heraus, dass es sich bei der Spinne um
einen großen Frosch handelte, der in unserem Klo einen eigenen
Tümpel gefunden hatte, fühlten sich alle (und besonders Kathrin)
wieder wohl. Auch im Waschbecken wohnten kleine Quaker, die echt süß
waren und an der Wand entlang hüpften. Abends in der Dunkelheit
fuhren wir mi dem Boot raus und hatten Gelegenheit, die Kaiman- und
Alligatoraugen im Dunkeln leuchten zu sehen, was wirklich großartig
aussieht. Sie leuchten rot bzw. gelb auf der Wasseroberfläche und
über uns leuchteten massenhaft die Glühwürmchen. Super!
In der Nacht schliefen wir nicht so gut
weil die Matratze eine tiefe Kuhle bildete sodass Ronald und Kathrin
immer zusammenrollten. Nicht, dass sie dass nicht mögen...aber so
schlafen? Dann hatten wir noch so ein nettes Tierchen im Zimmer oder
unter dem Dachstuhl, dass die ganze Zeit herum raschelte und draußen
war es auch anständig laut. Außerdem stampfte etwas großes
schweres draußen herum. Die Lodges sind weitestgehend offen und nur
durch Moskitonetze nach draußen verschlossen, weshalb man nicht
schwitzt aber alles gut hören kann.
Am nächsten Tag fuhren wir mit dem
Boot (in der Pampa gibt es nur Wasserstraßen) wieder an vielen
Alligatoren und Kaimanen vorbei zu einer Stelle, an der Affen leben,
die sehr neugierig sind und sogar zu uns ins Boot kamen. Das war eine
Freude, besonders für die Kinder! Auch sahen wir die Flussdelfine,
die hier leben. Sie sind rosa wenn sie erwachsen sind und grau als
Jungtiere und schwammen, angelockt durch das Motorengeräusch, oft
hinter und neben uns her.
Dann ging es ab zum Piranhas Fischen.
Wir bekamen Angelsehne mit Haken und einem Stück Rindfleisch dran.
Kaum hatte Kathrin den Köder ausgeworfen, war auch schon einer an
der Angel. Ziemlich verfressene Biester, die wie wild mit ihren
scharfen Zähnen um sich beißen. David fehlte ein kleines Stück
Finger und wir sollten sehr vorsichtig sein. Er entfernte die Fische
für uns vorsichtig vom Haken und es war sehr beeindruckend das
klirrende Geräusch zu hören, das es gab als der Piranha in
sekundenschnelle auf der Messerklinge herum biss. Ronalds Anglerglück
ließ lange auf sich warten aber als er endlich einen Piranha fing,
hing dieser mit der Schwanzflosse am Haken: Kunststück! Auch Elli
fing irgendwann endlich einen Fisch als sie schon fast aufgeben
wollte. Einen Stachelfisch, der an den Flossen spitze Nadeln hatte,
die David entfernte bevor Elli mit ihm spielen durfte. Den behielt
sie eine Weile am Haken und ließ ihn im Wasser schwimmen bis er,
ohweh, nur noch ein halber Fisch war. Jaja, Piranhas sind sehr
verfressen! Darum sollten die Kinder auch ihre Fingerlein hier hübsch
aus dem Wasser lassen. Nun hätten wir noch mit den Delfinen baden
können, was viele Touris hier machen. Aber nach der Angelaktion
wollte niemand von uns mehr hier baden. Die einen hatten Angst um
ihre Finger, die anderen um ihr bestes Stück. Nein, da hätte die
Reihenfolge anders sein müssen.
Abends, nachdem wir die Piranhas
verspeist hatten, machten wir noch eine kleine Nachtwanderung um die
Lodge. Weit kommt man hier nicht und es ist auch deutlich
gefährlicher weil es hier mehr Giftschlangen gibt. Also entdecken
wir neben Spinnen und Ameisen einen Mono Nocturnus (nachtaktiver
Affe) und einen kleinen Babyalligator, der im Hausteich schwamm.
Außerdem gab es massenhaft große Kröten, die sich hier abends dank
der künstlichen Beleuchtung die Mägen vollschlagen.
Ach und eine Anakonda waren wir auch
noch suchen. Dazu bekamen alle Gummistiefel an und wateten in
glühender Hitze durch hohes Gras, Wasser und Schlamm. Irgendwie
wollten alle die Anakonda finden, aber irgendwie auch wieder nicht.
Denn was dann? Und wir fanden dann tatsächlich eine. Leider nur ein
Baby, aber immerhin. Viele waten auch stundenlang ohne Erfolg.
Am nächten Morgen ging es wieder
zurück nach Rurre, wo wir noch eine schrecklich laute Nacht in einem
Billighostel verbrachten und am Tag darauf wieder zurück nach La Paz
flogen. Mit nahmen wir eine Menge toller Erfahrungen, Wissen und
Kathrin eine ordentliche Verstimmung des Darmtraktes. Was soll´s!
Ellen spricht mit ihrer Freundin Anna
mehr und mehr spanisch. Auch Lenni fängt an. Anna spricht inzwischen
einige Worte deutsch. Interessant.
Am 21.8. landen wir weder in La Paz und
atmen schwer. Von 200 Meter auf über 3000 ist doch etwas heftig und
wir haben eine schlaflose Nacht. Nun noch Sachen sortieren, Wäsche
waschen, Kühlschrank füllen und weiter geht’s. Wohin eigentlich?
Gucken wir mal in den Reiseführer...