(Puerto Ibanez)- Villa Cerro Castillo (Estancia in Nähe)- Coyhaique- NP Queulat (Canal Puhyuapi) - Puerto Raul Marin Balmaceda
10.2.14
10.2.14
Weil uns die Fähre in Chile Chico zu teuer erscheint, wählen
wir den Landweg. Eine Entscheidung, die wir bereuen weil es eine so schlechte
Straße war und wir kaum vorwärts kamen. Aber als wir uns der chilenischen
Grenze nähern werden wir mit einer super Aussicht belohnt. Plötzlich nicht mehr
nur verdörrte Steppe sondern saftiges Grün, Bäume, schneebedeckte Gipfel und
Wasser in den tollsten Blautönen. Zwischendurch steht eine Kuh vor uns auf der Straße. Wir kommen in Puerto Ibanez an und fahren
gleich weiter nach Villa Cerro Castillo, kaufen etwas ein und fahren die
Carretera Austral weiter südwärts um auf einer Estancia in den Bergen zu
übernachten. Auf dem Weg dorthin galoppieren drei aufgeregte Pferde an der
Straße entlang, dann auf die Straße. Sie sind ausgerissen und nun völlig durch
den Wind. Autos bremsen und dann kommt ein waschechter Gaucho angeritten mit
seinen zwei Hunden und fängt die Pferde nach ein paar Kilometern wieder ein mit
Hilfe eines sehr dicken Mannes, der die Pferde durch einen lauten Brunstschrei
in ein dortiges offenes Gatter scheucht. Wir nicken beim Vorbeifahren
anerkennend und ernten nochmals den super Schrei des Dicken, begleitet durch
ein Augenzwinkern. Hier nehmen wir auch erstmals 4 Anhalter mit.
Der Bauer auf der Estancia ist sehr freundlich und wir
können dort beim Holz hacken und Hühner füttern zuschauen. Es gibt Alpakas,
Katzen, Hunde, einen Bach und die Kinder finden es einfach nur traumhaft hier. Kein
Telefon gibt es hier und Strom nur abends aus einem Generator. Das Grundstück
ist riesig, wie alle hier und wunderschön. Es fehlen eigentlich nur noch Peter
und Heidi zu dieser Kulisse.
...Imbiss an der Straße
...der Bauernhof
11.2.14
Wir fahren die Carretera wieder nordwärts. Und das
Landschaftsbild ändert sich. Wir befinden uns plötzlich in einem Regenwald.
Schlingpflanzen, alles Moosbewachsen, riesige Blätter und Farn. Es riecht wie
im Gewächshaus und überall gibt es kleine und größere Wasserfälle, die die Felsen
herablaufen. Wir lesen in den Campinghütten, welche Vorsichtsmaßnahmen
bezüglich des Hanta-Virus zu treffen sind. Den ganzen Vormittag verbringen wir
an einem glasklaren und reißenden Fluss. Die Kinder spielen stundenlang angeln
und Steine ins Wasser werfen.
12.2.14
Wir kommen nach Coyhaique, eine große Stadt in der wir
hoffen, unsere Gasflasche auffüllen zu können. Stunden verbringen wir damit und
werden von A nach B geschickt. Erfolglos. Ronald ist frustriert. Aber immerhin
finden wir hier eine Mercedeswerkstatt, die zwar nicht unsere Scheibenwischer
reparieren kann, dafür aber immerhin schon einmal den kaputten Motor ausbaut
dass wir die Seriennummer zum Bestellen haben, einen Ölwechsel vornimmt und
alles einmal abschmiert. Und auf dem Camping treffen wir dann Boris und Anna
mit denen wir einen netten Abend verbringen. Sie sprechen fließend spanisch und
Boris ruft am nächten Morgen in Santiago an, um dort in einer Werkstatt unseren
Motor vorzubestellen. Er wird hin und her geschickt (telefonisch also von A
nach B- ist hier wohl üblich) und als er endlich an der richtigen Stelle ist,
ist der entsprechende Herr im Meeting. Super! Boris verspricht uns aber es
später zu versuchen und uns dann zu informieren- mal sehen. Die beiden
ermutigen uns auch die Carretera Austral weiter zu fahren. Wir wollten sie
eigentlich nur soweit sie aphaltiert ist fahren. Aber es sei nicht so schlimm
und absolut lohnend. Also fahren wir wieder hoch.
14.2.14
Die Aspahltstraße endet ganz plötzlich. Dann, als wir in den
Nationalpark Queulat einfahren, ist die Straße nur noch halb so breit weil zu
beiden Seiten die Pflanzen wuchern. Sie schlängelt sich hier durch den Urwald.
Es ist richtig aufregend. Riesige Pflanzen, alles triefend nass, Holzbrücken
über reißende Flüsse, riesige Wasserfälle und oben strahlend blauer Himmel und
Hängegletscher. Ein Treibhaus mit Schnee auf dem Dach sozusagen. Wir können nur
sehr langsam fahren und als dann doch ein LKW entgegen kommt, steigt der
Herzschlag etwas an. Wir sind begeistert und froh, dass wir und dass nicht
haben entgehen lassen. Dann kommen wir am Canal Puhyuapi an. Das Wasser ist
auch hier glasklar, die Kinder gehen baden, Ronald angelt stundenlang (auch mit
den Kindern) und Kathrin wäscht Wäsche. Und dann schwimmen mehrfach die Delfine
vorbei. Man hört ihr ausprusten beim Auftauchen, so still ist es hier.
Elli rutscht beim Angeln auf den Steinen aus und schrammt
sich ihr Bein auf. Aber tapfer war sie!
16.2.14
Vormittags besuchen wir nochmals den Aushängegletscher im
Queulat-Park, der hoch oben zwischen den Bergen hängt und darunter stürzen drei
Schmelwasserfälle in die Tiefe. Mit den Kindern schaffen wir es nicht mehr den
langen Wanderweg zu nehmen und so unternehmen wir eine kürzere
Dschungelexpedition zum Schmelzwassersee und können einen Blick aus der Ferne
auf den Gletscher werfen.
...in der Ferne der Gletscher
Danach fahren wir weiter, Lennis Mittagsschlaf
ausnutzend, in das abgelegene Küstendorf Puerto Raul Marin Balmaceda. Nur eine
Zugangsstraße gibt es hierher und außerdem muss man eine Fähre nutzen. Vorwärts
rauf, rückwärts runter. Geschafft. Ein echtes Kaff. Überall kleine Schindel-
und Wellblechhütten. Kaum Menschen sind hier zu sehen. Aber es gibt immerhin
eine Touristeninfo und die empfiehlt uns in den Wald zu fahren. Super. Es
existiert eine Fahrrinne und Ronald will den schönsten Stellplatz für uns
finden. Wir durchfahren Dünenladschaft und dann stecken wir fest. Oh nein.
Nichts geht mehr. Also wird kräftig gegraben, das Auto in Megaschieflage.
Nächster Versuch- noch schlimmer. Aber hinter den Dünen sitzt zum Glück eine
chilenische Großfamilie, die uns mit ihrem Pickup herauszieht und auch gleich
mit zurück ins Dorf nimmt, wo wir die Nacht am Spielplatz verbringen.
17.2.14
Morgens gehen wir am Wasser spazieren, finden eine Krabbe,
Baumschaukeln und beobachten Delfine beim Jagen.
Dann geht es wieder zurück auf
die Carretera Austral gen Norden.
Zwischendurch machen wir einen Badestopp im Fluss. Grrr, war das kalt.
Die Straße ist eine schlechte Ripio im Bau und die beiden
Campings, die auf der Karte eingezeichnet sind, gibt es nicht. Also stehen wir
auf einer hübschen Weide neben Schafen und Pferden mit Blick auf schneebedeckte
Berge und beobachten die Dorfkinder der naheliegenden Siedlung beim Überqueren
des Flusses in einem Korb. Die Kinder spielen lange und vertieft mit einem
Steinhaufen. Wozu haben wir eigentlich Spielzeug?
...und hopp
...ich kann fliegen
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